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Eine Frage der Reinlichkeit - PfeifenReinigung (Innen)

Dieses Thema im Forum "Eine Frage des Geschicks - Pfeifen-Tipps" wurde erstellt von Habanos Fan, 28. Februar 2016.

  1. Habanos Fan

    Habanos Fan untätige Luschen

    Kommen wir in der heutigen Folge in der Reihe "Meine Pfeife und ich" zur Reinigung.

    Natürlich sind die folgenden Hinweise nicht in Stein gemeißelt und entsprechen auch nur meinem Workflow, um mal neudeutsch zu reden. Allerdings sind diese Tipps aus den Erfahrungen von Jahren des Irrens und der Fehler entstanden. :)

    Fangen wir an:

    Update>

    Ein paar Bemerkungen vorne weg. Kommt bloß nicht auf die Idee, wie es oft falsch vorgemacht wird, und steckt nach dem Rauchen einen Reiniger in die Pfeife, um ihn z.B. über Nacht drin zu lassen. Das ist Blödsinn! Der Reiniger saugt sich mit der in der Pfeife vorhandenen Feuchtigkeit voll und da bleibt sie dann auch. Es findet ja keinerlei Luftzirkulation mehr statt.

    Eine weitere, oft gestellte Frage; wann soll ich den Filter raus nehmen? Wenn ihr die Pfeife reinigt, sobald sie ausgekühlt ist! Wenn ihr die Pfeife liegen lasst, weil ihr keine Zeit/Lust habt, auch sobald sie ausgekühlt ist. Manche sagen, man sollte den Filter sofort raus nehmen. Bin ich persönlich anderer Meinung. Auch der Filter nimmt beim Abkühlen noch etwas von der in der Pfeife vorhandenen Feuchtigkeit auf. Ist die Pief kalt, sollte er dann allerdings entfernt werden.
    <Update

    Nach dem Rauchen einer Pfeife sollte diese erst mal zum Abkühlen bei Seite gelegt werden. Man kann natürlich auch das Mundstück im warmen Zustand aus dem Holm entfernen, allerdings steigt dann das Risiko, das man entweder den Zapfen am Mundstück, oder den Holm beschädigt, stark an. Ist eine Frage der Physik, da sich Stoffe beim Erwärmen ausdehnen.

    Wenn man nun den Genuss des Krautes beendet hat, dann rührt man den Rest im Pfeifenkopf mit dem Dorn des Pfeifenbesteckes vorsichtig auf. Bitte nicht im Kopf rumkratzen oder das breite Teil am Pfeifenbesteck benutzen und immer schön an der Innenwand schaben, bis auch der letzte Rest der schützenden Kohleschicht entfernt ist. Die ist extrem wichtig, damit man nicht irgendwann Löcher im Pfeifenkopf hat, da sie das Holz vor der Glut des Tabaks schützt. Meist klopfe ich auch mit den Fingerknöcheln gegen den Pfeifenkopf, damit die Asche nach unten fällt. Danach die Pfeife einfach ein bisschen ruhen lassen, bis sie ausgekühlt ist. Der gewollte Nebeneffekt hierbei ist auch, das die Asche Feuchtigkeit aufnimmt. Tabakasche ist stark hygroskopisch!

    Die Asche wird dann einfach ausgeschüttet. Falls unten im Kopf etwas hängen bleibt, wieder vorsichtig mit dem Dorn des Pfeifenbestecks zu Werke gehen. Ausklopfen, wie man es oft in Filmen sieht, kann man eine Pfeife natürlich auch. Allerdings läuft man dann auch Gefahr, das das Mundstück abbricht. Ist mir schon passiert und ist extrem ärgerlich.

    Ich benutze zum Reinigen einer Pfeife immer 3 (mit Filter) oder 2 (ohne Filter) Reiniger, wie im Bild zu sehen ist.
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    Es gibt Leute, die sich darum bemühen, so wenig wie möglich Reiniger zu benutzen und führen das Argument Geld ins Feld. Naja, wenn ich bis zu 100 € für ne Pfeife ausgebe, 10+ € für Tabak, dann fallen 2-5 Cent für die Reiniger wohl eher weniger ins Gewicht und es wird meiner Meinung nach am falschen Ende gespart. ;)

    Als erstes reinige ich immer das Mundstück. Dazu führe ich den konischen Reiniger mit dem dünnen Ende von der Filterkammer her in das Mundstück und bewege ihn hin und her. Das wiederhole ich mit allen 3 Reinigern, wobei ich den letzten dann einmal komplett durchziehe.
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    Danach wird dann der Holm und der Kopf gereinigt. Dazu führe ich den Reiniger mit dem dicken Ende in den Holm und bewege ihn, mit einer leichten Drehbewegung, hin und her. Bitte achtet darauf, das ihr mit dem Reiniger im Kopf nicht an das Holz stoßt. Nach Jahren habt ihr dort sonst ein Loch. Am besten den Reiniger vorsichtig einführen und mit den Fingern dort anfassen, wo der Reiniger dann optimal im Kopf steckt. Dann kann nix schief gehen. Das mache ich mit allen 3 Reinigern.
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    Jetzt werden die Reiniger von mir in der Mitte so geknickt, das hinten eine kleine Schlaufe bleibt (siehe Foto).
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    Einen geknickten Reiniger benutze ich, um den Pfeifenkopf innen vorsichtig auszuwischen. Keine Panik, es bleibt genug Asche an der Innenwand haften und die Kohleschicht wird nicht beschädigt. Gleichzeit verhindere ich dadurch, das ich nach 1-2 Jahre eine 5mm Kakeschicht habe. Den 2. Reiniger benutze ich dann, um mit dem Schlaufenende die Filterkammer im Holm zu säubern und mit dem "spitzen" Ende die Bohrung im Pfeifenholm. Ihr glaubt garnicht, was da noch mal alles am Reiniger hängen bleibt. ;)
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    Den Abschluss bildet die Reinigung der Filterkammer am Mundstück. Dazu führe ich das Schlaufenende des 3. Reinigers in diese und drehe den Reiniger.
    [​IMG]

    Fertig! :D

    Die Prozedur ist bei Pfeifen ohne Filter die selbe, ohne die Schritte zum Reinigen der Filterkammern, versteht sich.
     
  2. ThSeitz

    ThSeitz Well-Known Member

    Gefällt mir siehste ja... warum bekommen wir von dir so wenig... Pfeifenratschläge???

    Ich will sowas öfter lesen....
     
  3. Derisor

    Derisor Well-Known Member

    *Aufzeig* Zwischenfrage als Neuling: Letztens gelesen und auch gesehen (youtube) Trend vieler "alter" Pfeifenraucher geht von "Cake muss sein" zu "Cake ist uberfluessig" ueber....

    Was sagt Mario dazu ?
     
  4. Habanos Fan

    Habanos Fan untätige Luschen

    Sind in Arbeit.

    Die Frage nach Cake ja oder nein spaltet so ein wenig die Piepenkarls. Ich persönlich brauche den nicht. Wenn eine funktionierende Kohleschicht im Pfeifenkopf vorhanden ist, dann ist das Holz ausreichend geschützt. Früher ging man ja immer so an die Sache ran, das ne fette Cake-Schicht auch besser schützt. Wenn die Schicht zu dick wird (ich habe schon Pfeifenköpfe gesehen, da konntest du nicht mal mehr mit dem kleinen Finger in den Kopf rein), dann kann es dir sogar passieren, das sich Risse im Holz bilden. Denn auch der Cake dehnt sich bei Erhitzung aus. Hast du nun genug "Masse" zur Verfügung, steigt der Druck IM Pfeifenkopf durch die Erwärmung entsprechend und es macht irgendwann peng.

    Zum Anderen ist es ja so, das sich im Laufe der Monate/Jahre sowieso eine kleine Cake-Schicht im Kopf bildet, auch wenn du die Pfeife wie oben beschrieben reinigst. Dieser Vorgang reicht nach meinen Erfahrungen völlig aus. Außerdem spart man sich so das monatliche ausschaben des Kopfes mit dem Reamer. Ich persönlich habe nur 3 Pfeifen, abgesehen von den gebraucht gekauften, die ich jemals mit einem Reamer bearbeitet habe. Die habe ich aber auch seit fast 20 Jahren in regelmäßigem Gebrauch!

    Meine persönliche Ästhetik findet ne fette Cake-Schicht auch ekelig. :confused:
     
  5. Derisor

    Derisor Well-Known Member

    Für mich als Neuling und Unwissender, der nun mal gerade seit knapp drei Monaten Pfeife raucht, hat sich schnell herausgestellt das sich auch das Pfeife reinigen, ebenso wie das Pfeiferauchen, hervorragend eignet
    um runter zu kommen, um sich "leer zu denken".

    Ist das rauchen einer Zigarre schon oftmals entspannend so ist das rauchen einer Pfeife plus aller "Nebenarbeiten" immer entspannend, weil es da kein nebenbei gibt (zumindest fuer mich nicht) da gibt es dann wirklich
    nur Pfeife,Pfeife reinigen und sonst nichts.
     

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